Die beiden KoFi-Mitglieder Andreas Hepp und Wiebke loosen Veröffentlichen einen Aufsatz zur Konzeptualisierung der Rolle von Pionierjournalist*innen und Pioniergemeinschaften bei der organisatorischen Re-Figuration des Journalismus.
Der Aufsatz ist in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “Journalism” erschienen. In der neueren Journalismusforschung wird häufig argumentiert, dass es höchste Zeit sei, den Fokus über Nachrichtenredaktionen hinaus zu öffnen und zu fragen, wer es ist, der Wandel im Journalismus anregt, da einzelne Journalist*innen, Unternehmer*innen, Technologiefirmen und Start-ups eine zunehmend kritische Rolle bei der Entwicklung des Feldes übernehmen. Der Aufsatz führt das Konzept des “Pionierjournalismus” ein, um genau eine solche Analyse über verschiedene organisatorische Kontexte hinweg zu ermöglichen. Pionierjournalismus wird als eine bestimmte Gruppe von Journalist*innen verstanden, die neue Organisationsformen und experimentelle Praktiken einführt, um das Feld und seine strukturellen Grundlagen neu zu definieren. Um dieses Konzept einzuführen, argumentiert der Artikel entlang von drei Stufen. Erstens entwickelt er eine theoretische Basis, auf der wir unser Verständnis von Pionierpraxis festmachen können, indem er die bisherige Forschung zur Transformation des Journalismus jenseits von Newsrooms überprüft. Zweitens wird die theoretische Diskussion auf den empirischen Bereich ausgedehnt, indem fünf Extremfälle von Pionierjournalist*innen durch eine explorative Interviewanalyse untersucht werden. Drittens und abschließend wird ein integriertes Konzept des Pionierjournalismus als Ausgangspunkt skizziert, von dem aus die Re-Figuration des Journalismus im Allgemeinen weiter betrachtet werden kann.
Der Aufsatz ist hier in voller Länge kostenfrei abrufbar.