Wahlkampf im Social Web – Transparenz oder Manipulation?

Lisa Merten hält einen Vortrag in der Bremischen Bürgerschaft

Am 14. Juni 2017 gibt das Mitglied des Forschungsverbundes ‘Kommunikative Figurationen’ Lisa Merten einen Input zum Thema “Wahlkampf im Social Web – Transparenz oder Manipulation?” auf der Veranstaltung “Wir wollen reden – Bürgerschaft im Diskurs” der Bremischen Bürgerschaft und der Bremischen Landesmedienanstalt. Im Anschluss nimmt sie an einer Diskussionsrunde von Expert/innen teil.

Weitere Informationen sind hier abzurufen.

Neues Sonderheft zum Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft

Prof. Dr. Andreas Hepp, PD Dr. Wiebke Loosen und Prof. Dr. Uwe Hasebrink geben gemeinsam mit Prof. em. Dr. Jo Reichertz Sonderheft der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “Medien & Kommunikationswissenschaft” zum Thema “Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft” mit heraus.

Das von Mitgliedern des Forschungsverbunds “Kommunikative Figurationen” herausgegebene Sonderheft umfasst insgesamt 13 Beiträge, die sich mit theoretischen Zugängen, neue Theorieperspektiven und aktuellen Transformationen auseinandersetzen. Aus dem einleitenden Beitrag:

“Betrachtet man die aktuelle Debatte um den Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft, stehen immer wieder drei Fragen im Vordergrund: Wie genau konkretisiert sich konstruktivistisches Denken in der Kommunikations- und Medienforschung? Welche Grundlagen liefert es für eine empirische Forschung? Und inwieweit verschieben sich hierbei bisherige Blickwinkel und Ansätze? Diese Fragen aufgreifend führt die Einleitung in das Themenheft „Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft“ ein. Hierbei wird zuerst diskutiert, warum die Debatte um Konstruktivismus jetzt (erneut) geführt werden sollte. Ausgehend davon werden die Linien des Konstruktivismus in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft über die letzten fünf Jahrzehnte rekonstruiert und die verschiedenen Beiträge dieses Themenhefts in diese Diskussion eingeordnet. Schließlich werden Überlegungen zu einer konstruktivistischen Kritik angestellt, wie sie im Hinblick auf den fundamentalen und tiefgreifenden Charakter des Medien- und Kommunikationswandels notwendig erscheint.”

Inhaltsverzeichnis:

Andreas Hepp, Wiebke Loosen, Uwe Hasebrink, Jo Reichertz
Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft. Über die Notwendigkeit einer (erneuten) Debatte
Seiten 181-206

Theoretische Zugänge
Siegfried J. Schmidt
Konstruktivistische Argumentationen als Reflexionsangebote für die Medien- und Kommunikationswissenschaften
Seiten 207-218

Ricarda Drüeke, Elisabeth Klaus, Martina Thiele
Eine Genealogie des Konstruktivismus in der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung
Seiten 219-235

Gerhard Vowe
Theoretische Ansätze als kommunikative Konstruktionen. Optionen und Konsequenzen einer konstruktivistischen Erklärung der Wissenschaftsentwicklung
Seiten 236-251

Neue Theorieperspektiven
Jo Reichertz
Die Bedeutung des kommunikativen Handelns und der Medien im Kommunikativen Konstruktivismus
Seiten 252-274

Peter Gentzel
Praktisches Wissen und Materialität. Herausforderungen für kritisch- konstruktivistische Kommunikations- und Medienforschung
Seiten 275-293

Hektor Haarkötter
Konstruktivismus oder „Neuer Realismus“? Zwei konkurrierende Ansätze der Welterklärung und ihre Bedeutung für Journalismus und Journalismusforschung
Seiten 294-312

Hagen Schölzel
Die Komposition politischer Öffentlichkeiten. Konturen einer Kommunikations- und Mediensoziologie in den Arbeiten Bruno Latours und der Akteur-Netzwerk-Theorie
Seiten 313-329

Andreas Hepp, Uwe Hasebrink
Kommunikative Figurationen. Ein konzeptioneller Rahmen zur Erforschung kommunikativer Konstruktionsprozesse in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung
Seiten 330-347

Aktuelle Transformationen
Wiebke Loosen, Armin Scholl
Journalismus und (algorithmische) Wirklichkeitskonstruktion. Epistemologische Beobachtungen
Seiten 348-366

Margreth Lünenborg
Von Mediengattungen zu kontingenten Hybriden: Konstruktivistische und performativitätstheoretische Perspektiven für die Journalistik
Seiten 367-384

Hendrik Michael
Ein mediengattungstheoretischer Modellentwurf zur Beobachtung der Entgrenzung journalistischer Formate am Beispiel von „fake news shows“
Seiten 385-405

Christoph Neuberger
Journalistische Objektivität. Vorschlag für einen pragmatischen Theorierahmen
Seiten 406-431

Das Sonderheft ist digital hier in der Nomos eLibrary abrufbar.

Vorträge auf der Jahrestagung der International Communication Association (ICA)

Mitglieder des Forschungsverbundes “Kommunikative Figurationen” halten Vorträge auf der Jahrestagung der International Communication Association (ICA) in San Diego, Kalifornien, USA

Vom 25. bis 29. Mai findet im kalifornischen San Diego die Jahrestagung der ICA statt. Mehrere Mitglieder des Forschungsverbundes “Kommunikative Figurationen” präsentieren Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit einem internationalen wissenschaftlichen Fachpublikum.

Donnerstag, 25. Mai
ganztags

Preconference: Data and the Future of Critical Social Research
Organisation: Prof. Dr. Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen) gemeinsam mit Prof. Dr. Nick Couldry (London School of Economics and Political Sciences)

08:30-08:45
Prof. Dr. Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen) gemeinsam mit Prof. Dr. Nick Couldry (London School of Economics and Political Sciences): Deep mediatization and the challenges of data for critical social research

15:00-16:30
Prof. Dr. Christian Pentzold (ZeMKI, Universität Bremen) gemeinsam mit Dr. Ulrike Klingler (Universität Zürich): Reading the powerful rhetoric of ‘big data’ in political discourse

09:00-17:00
Preconference “The Visibility of Ordinary EU Citizens in the News Coverage on EU Governance”
Dr. Stefanie Walter (Universität Hamburg): The Visibility of Ordinary EU Citizens in the News Coverage on EU Governance

09:00-16:30
Preconference “Preconference: Comments, Anyone? Multidisciplinary Approaches for Analyzing Online User Comments Across News and Other Content Formats
PD Dr. Wiebke Loosen, Marlo Häring, Zijad Kurtanović, Lisa Merten, Julius Reimer, Lies van Roessel & Walid Maalej (HBI, Universität Hamburg): Making Sense of User Comments. Identifying Journalists’ Requirements for a Software Framework

Freitag, 26. Mai
08:00-09:15

Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg): Postnormal Journalism: Climate Journalism and its Changing Contribution to an Unsustainable Debate

Samstag, 27. Mai
08:00-09:15

Dr. Stefanie Walter und Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg): Opportunity Makes Opinion Leaders: Analyzing the Role of First-Hand Information for Opinion Leadership in Social Media Networks

09:30-10:45
Prof. Dr. Cornelia Brantner (ZeMKI, Universität Bremen) gemeinsam mit Prof. Dr. Katharina Lobinger (Universität Lugano) und Dr. Miriam Stehling (Universität Tübingen): Memes Against Sexism? A Multimethod Analysis of the Memes and Selfies in the Feminist Protest Hashtag #distractinglysexy and its Resonance in Mainstream News Media

Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg) gemeinsam mit Dr. Dorothee Arlt (Universität Bern), Dr. Imke Hoppe und Fenja De Silva-Schmidt (beide Universität Hamburg): Climate Engagement in a Digital Age: Exploring the Drivers of Participation in Climate Discourse Online in the Context of COP21

12:30-13:45
Lisa Merten (HBI): Contextualised Network Maps: A Qualitative Approach Exploring the Role of Social Networking Sites in News-Related Media Repertoires

Sonntag, 28. Mai
09:30-10:45

Prof. Dr. Christian Pentzold (ZeMKI, Universität Bremen): Editorial Surveillance and the Management of Visibility in Peer Production

Prof. Dr. Andreas Hepp und Ulrike Gerhard (ZeMKI, Universität Bremen): Deep Mediatization, Digital Traces, and Self-Quantification: Contextualising “Pragmatic” and “Enthusiast” Self-Trackers

12:30-13:45
Prof. Dr. Christian Pentzold (ZeMKI, Universität Bremen): Ethical Premises and Practical Judgment in Internet-Based Ethnography

Montag, 29. Mai
08:00-09:15

Julius Reimer und PD Dr. Wiebke Loosen (HBI): Mining Data, Refining Journalism? Data Journalism’s Development and Critical Potential

11:00-12:15
Dr. Sebastian Kubitschko und Dr. Sigrid Kannengießer (ZeMKI, Universität Bremen): Making the Materiality of Media Tangible: Hacking and Repairing as Political Engagement

17:00-18:15
Prof. Dr. Christian Pentzold (ZeMKI, Universität Bremen): Taking on the Practice Lens in Culturalistic Studies of Communication and Media

Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg) gemeinsam mit Josephine Schmitt (Universität zu Köln), Fenja De Silva-Schmidt (Universität Hamburg), Dr. Dorothee Arlt (Universität Bern), Dr. Imke Hoppe (Universität Hamburg): Let’s Talk About It! The Effects of Conversation on the Interplay of Trust in Climate-Related Information and Confidence in Collective Agency to Protect Climate

Das vollständige Programm der Preconference ist hier abzurufen.
Das vollständige Programm der Jahrestagung ist hier abzurufen.

How to research cross-media practices?

Neuer Aufsatz aus dem Forschunbgsverbund “Kommunikative Figurationen” erschienen: “How to research cross-media practices? Investigating media repertoires and media ensembles”

Prof. Dr. Uwe Hasebrink (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung/Universität Hamburg) und Prof. Dr. Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen) haben einen gemeinsamen Aufsatz mit dem Titel “How to research cross-media practices? Investigating media repertoires and media ensembles” in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “Convergence: The International Journal of Research into New Media Technologies” veröffentlicht.

Der vollständige Text ist hier abzurufen.

Doppelte Auszeichnung für Bremer Kommunikations- und Medienforschung zu digitalem Wandel

Gleich zwei Preise für Professor Dr. Andreas Hepp auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)

Seit vielen Jahren befasst sich die Kommunikations- und Medienforschung an der Universität Bremen profiliert mit der Veränderung unserer Gesellschaft durch Medien, Digitalisierung und aktuell deren zunehmende Getriebenheit durch Daten. Nun wurde diese Forschung gleich doppelt ausgezeichnet.

Auf der diesjährigen Jahrestagung der Fachgesellschaft für Kommunikationswissenschaft wurde Andreas Hepp mit dem Theoriepreis der DGPuK sowie mit dem ersten Preis für einen kommunikationswissenschaftlichen Zeitschriftenbeitrag geehrt. Eine fünfköpfige Jury hatte das gemeinsam von Andreas Hepp und dem britischen Forscher Nick Couldry von der London School of Economics and Political Sciences verfasste Buch „The Mediated Construction of Reality“ (2017, Polity Press) ausgezeichnet. Das Buch baut auf innovative und originelle Weise auf dem bestehenden Theorieangebot auf und entwickelt eine Grundlage für ein Verständnis einer durch Medien, Digitalisierung und Datafizierung geprägten Gesellschaft. Couldry und Hepp setzen sich in ihrer Monographie mit der Frage auseinander, welche tiefgreifende Rolle digitale Medien bei der Gestaltung und dem Wandel der sozialen Welt spielen, welche Folgen daraus erwachsen können, aber auch was dies normativ für das menschliche Zusammenleben bedeutet.

Den Preis für den besten kommunikationswissenschaftlichen Aufsatz erhielt Andreas Hepp als Teil einer Debatte für seinen Aufsatz „Kommunikationswissenschaft in datengetriebenen Zeiten“, der Mitte 2016 in der Fachzeitschrift „Publizistik“ veröffentlicht wurde. Dieser Aufsatz löste eine Debatte in der Forschung aus, an der sich bisher vier weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligten, die ebenfalls ausgezeichnet wurden. In dem Aufsatz spricht sich Hepp für eine Erweiterung des Gegenstandsbereichs der Kommunikations- und Medienwissenschaft aus und für einen viel stärkeren Einsatz auch digitalen Methoden bspw. zur Erforschung der Datenspuren, die Menschen online hinterlassen. Hepp plädiert für eine Erweiterung der Perspektive des Fachs auch hin zur Datafizierung von Kommunikation, also ihrer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung. Der prämierte Aufsatz hatte eine intensive Debatte zum Selbstverständnis des Fachs ausgelöst, die in einem Sonderfenster zur Zukunft der Kommunikationswissenschaft bei der diesjährigen Jahrestagung der DGPuK mündete.

Die ausgezeichneten Publikationen basieren wesentlich auf gemeinsamen theoretischen und empirischen Forschungsarbeiten im Forschungsverbund „Kommunikative Figurationen“ der Universitäten Bremen und Hamburg sowie der gleichnamigen Bremer Creative Unit, die im Rahmen des Zukunftskonzepts „Ambitious and Agile“ der Universität Bremen als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder in den Jahren 2013 bis 2016 gefördert wurde.

Prof. Dr. Andreas Hepp ist Sprecher des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen und leitete die Creative Unit „Kommunikative Figurationen“ (2013-2016). Das ZeMKI befasst sich als fachbereichsübergreifendes Forschungsinstitut mit Fragen des Medien- und Kommunikationswandels an der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften einerseits und Technikwissenschaften andererseits. Das Besondere ist dabei die interdisziplinäre Ausrichtung des Zentrums: An ihm sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft, dem Informationsmanagement, der Medienpädagogik, der Filmwissenschaft, Religionswissenschaft und Geschichtswissenschaft beteiligt.

Couldry, Nick/Hepp, Andreas (2017): The Mediated Construction of Reality. Cambridge: Polity. ISBN 978-0-7456-8131-3 (Paperback), 290 pages, € 23,60

Hepp, Andreas (2016): Kommunikationswissenschaft in datengetriebenen Zeiten. In: Publizistik, 61(3), pp. 225-246, http://link.springer.com/article/10.1007/s11616-016-0263-y (Open Access).

Pressekontakt:

Universität Bremen
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Dr. Leif Kramp
Linzer Str. 4
D-28359 Bremen
Tel.: 0421-218-67652
Fax: 0421-218-98-67652
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