Frisch erschienen: Neue Sondersektion des “International Journal of Communication” herausgegeben von Prof. Dr. Andreas Hepp, Prof. Dr. Andreas Breiter und Prof. Dr. Thomas Friemel
Die Sondersektion “Digital Traces in Context” des “International Journal of Communication” wird von Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen), Andreas Breiter (ZeMKI, Universität Bremen/ifib) und Thomas Friemel (Universität Zürich) herausgegeben.
Beiträger sind (in Reihenfolge der erschienenen Artikel): Richard Rogers, Lev Manovich, Jean-Christophe Plantin, Stefania Milan, Carolin Gerlitz, Bernhard Rieder, Gerret von Nordheim, Karin Boczek, Lars Koppeers, Elena Erdmann, Stefanie Walter, Fenja De Silva-Schmidt, Michael Brüggemann, Bernie Hogan, Tilo Grenz, Heiko Kirschner, Bernadette Kneidinger-Müller, Deborah Lupton, Sarah Pink, Christine Heyes LaBond, Shanti SumartojoMartin Hand, Michelle Gorea, Ulrike Gerhard, Andreas Hepp und Nick Couldry.
Zum thematischen Fokus: ““Big data” has become a contested buzzword for media and communications research, but remains a vague concept when it comes to empirical, contextualised analysis and interpretations. From the point of view of the media user and a critical analysis of media practices, it is rather “digital traces” that matter. The term “traces” puts emphasis on the fact that these data result from the practices of individuals, collectivities, and organizations while using digital media. To understand “digital traces” we have to relate them to the various actors who originate them, as well as the contexts that matter. When putting “digital traces in context,” we have to reflect the programmers who design and implement the related technologies, the features of the technologies (e.g., the underlying algorithms), the actors producing the traces through their practice, the procedures of data gathering, as well as the relation of these data with various kinds of other information. Hence, studying the context of digital traces goes beyond the mere analysis of “big data.” Investigating digital traces is a challenge for research methods (e.g., data mining, validation, research ethics, replicability, transparency), and theories (e.g., grasping general patterns, development of new theories), and a profound reflection of all of this (e.g., redefining the basis for academic critique). The aim of the Special Section is to bring scholars of media and communications research together with scholars of other disciplines to reflect the chances of researching “digital traces in context” as one way of making a proper sense of “datafication”.”
Alle Aufsätze der Sondersektion können kostenfrei hier in englischer Sprache abgerufen werden.
Neuer Sammelband des Forschungsverbunds “Kommunikative Figurationen” als Auftaktpublikation der internationalen Buchreihe “Transforming Communications” erschienen
Der Sammelband bildet den Abschluss der Creative Unit “Kommunikative Figurationen”, die zwischen 2013 und 2016 am ZeMKI, Universität Bremen in unterschiedlichen Untersuchungsbereichen das von Forscherinnen und Forschern an den Universitäten Bremen und Hamburg sowie dem Hans-Bredow-Institut entwickelte Konzept der “Kommunikativen Figurationen” weiterentwickelt hat – sowohl theoretisch als auch empirisch. Das per Open Access veröffentlichte Buch befasst sich mit dem Einfluss der sich verändernden Medienumgebung. Der Fokus liegt nicht auf Einzelmedien, die den Wandel vorantreiben, sondern auf einer nie zuvor dagewesenen Medienvielfalt vor dem Hintergrund tiefgreifender Mediatisierung. Der Sammelband zeigt, wie diese Transformationen untersucht werden können. Die versammelten Buch-Beiträge nehmen eine nicht-medienzentrierte Perspektive ein und erforschen die unterschiedlichen Figurationen von Kollektivitäten und Organisationen, in die Menschen eingebunden sind. Der erste Teil des Buches widmet sich einem grundlegenden Verständnis der sich verändernden Medienumgebung in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung. Der zweite Teil nimmt Kollektive und soziale Bewegungen in den Blick: Städtische Gemeinschaften, kritische soziale Bewegungen, Makers, Online-Gaming-Groups und vernetzte Gruppen junger Menschen. Der dritte Teil wendet sich Institutionen und Organisationen zu und diskutiert die Transformation von Journalismus, Religion, Politik und Bildung, während der vierte und letzte Teil des Bandes Methodologien und Perspektiven gewidmet ist.
Zu den Autorinnen und Autoren gehören: Stefanie Averbeck-Lietz, Matthias Berg, Matthias Bixler, Rieke Böhling, Andreas Breiter, Thomas Friemel, Sina Gogolok, Hannah Grünenthal, Uwe Hasebrink, Andreas Hepp, Sigrid Kannengießer, Juliane Klein, Leif Kramp, Giselinde Kuipers, Christine Lohmeier, Wiebke Loosen, Inge Marszolek, Frank Nullmeier, Tanja Pritzlaff-Scheele, Kerstin Radde-Antweiler, Yvonne Robel, Arne Hendrik Ruhe, Uwe Schimank, Kim Christian Schrøder, Piet Simon, Monika Sowinska, Rebecca Venema, Michael Walter, Karsten D. Wolf und Urszula Wudarski.
Das vollständige eBook kann hier kostenfrei abgerufen.
Hepp, Andreas/Breiter, Andreas/Hasebrink, Uwe (Hrsg.) (2017): Communicative Figurations. Transforming Communications in Times of Deep Mediatization. London: Palgrave MacMillan, ISBN 978-3-319-65583-3, EUR 29,95
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung einer innovativen Nachrichten- und Informations-App für die Stadt
Regionalzeitungen sind ebenso in der Krise wie sich bisherige Apps für lokale Zeitungen nicht etablierten konnten. Vor dem Hintergrund wollen Forscherinnen und Forscher sowie Entwicklerinnen und Entwickler des Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) und des Instituts für Informationsmanagement an der Universität Bremen bzw. des Hamburger Hans-Bredow-Institut experimentelle neue Wege gehen: In „co-creation“, d.h. gemeinsam mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern soll eine innovative mobile Nachrichten- und Informations-App mit „Tinder-Logik“ für junge Leute in der Stadt und im Umland entwickelt werden.
Entwickelt werden soll die experimentelle App für das Land Bremen und zwei angrenzende Landkreise (Osterholz und Verden). Hier wird in den kommenden beiden Jahren empirisch zu Stadtöffentlichkeit geforscht und auf Basis der Befunde eine online-basierte, von klassischen Nachrichtenanbietern unabhängige mobile App als experimenteller Prototyp entwickelt. Die App richtet sich vor allem an junge Menschen (16 bis 36 Jahre). Sie soll ähnlich intuitiv zu bedienen sein wie die Dating-App „Tinder“, d.h. Inhalte zum „Lesen“ oder „Wegwischen“ präsentieren und dabei im Hinblick auf die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer „selbstlernend“ sein.
Ausgangspunkt der Überlegung für die App ist, dass bisherige Entwicklungen zu sehr durch den Blickwinkel der etablierten Medienhäuser getrieben wurden: Im Kern ging es darum, das bestehende Angebot auf mobile Endgeräte zu bringen. Die Interessen und Gewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer wurden erst im zweiten Schritt berücksichtigt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt geht einen radikal anderen, experimentellen Schritt: Es fängt mit Forschung zur Alltagsnutzung junger Menschen an und entwickelt mit diesen Schritt für Schritt gemeinsam – in co-creation – wie eine ideale lokale Nachrichten- und Informations-App aussehen sollte. In den zwei Jahren der Förderung des Projekts soll so eine experimentelle App mit Redaktionssystem entstehen. „Die App soll zeigen, was möglich ist, wenn man das Denken umdreht und nicht von den Gewohnheiten und Interessen von Medienunternehmen ausgeht, sondern von denen der Nutzerinnen und Nutzer“, sagt Prof. Dr. Andreas Hepp (ZeMKI), der zusammen mit Prof. Dr. Andreas Breiter vom Institut für Informationsmanagement Bremen sowie PD Dr. Wiebke Loosen vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg das Projekt leitet. Durch ein solches Vorgehen soll der Möglichkeitsraum vollkommen neu ausgelotet werden und Anstöße für die generelle Entwicklung solcher Software gegeben werden.
Das Projekt verbindet empirische kommunikations- und medienwissenschaftliche Forschung mit co-kreativer Softwareentwicklung. Beides soll dazu dienen, mit der experimentellen App einem sich abzeichnenden Relevanzverlust von Stadt und Region entgegenzuwirken. Für die Krise der mediatisierten Öffentlichkeit in Stadt und Land stehen u. a. die mobile Lebensweise, die ortsungebundenen sozialen Beziehungen und die sehr unterschiedlichen Weisen der Mediennutzung. Die klassischen Regional- und Lokalmedien können damit nicht hinreichend umgehen und verlieren mehr und mehr an Bedeutung. Vor allem erreichen sie viele (junge) Menschen nicht mehr.
Bei der Entwicklung der App soll deshalb eng mit der Medien- und Digitalwirtschaft in der Metropolregion Bremen, den Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Stadtteilbeiräten sowie den in der Stadt und im Umland aktiven politischen Parteien und Verbänden zusammengearbeitet werden als auch mit weiteren lokalen Kollektiven wie z.B. Sportvereinen, (Nachbarschafts-) Initiativen, Kunstvereinen/-initiativen, sozialen Bewegungen mit Lokalbezug oder religiösen Gemeinden. Durch diesen co-creation-Ansatz werden empirische Befunde und Erkenntnisse sowie Erwartungen und Wünsche zukünftiger Nutzerinnen und Nutzer schon zu Beginn in den gesamten Prozess der Softwareentwicklung einbezogen.
Dr. Sigrid Kannengießer und Dr. Sebastian Kubitschko (beide ZeMKI, Universität Bremen) geben neues Sonderheft von “Media and Communication” heraus
Das herausgegebene Sonderheft befasst sich mit dem Paradigma der Medienpraxis und das Handeln bestimmter Akteure in den Medien. Die Idee dieser Ausgabe ist das Zusammenführen von empirischen Analysen und kritischen Reflektionen auf verschiedene Formen von acting on media.
Neben einem einführenden Beitrag von Sebastian Kubitschko und Siegrid Kannengießer umfasst das Sonderheft Beiträge von Tilo Grenz, Paul Eisewicht, Wolfgang Reißmann, Moritz Stock, Svenja Kaiser, Vanessa Isenberg, Jörg-Uwe Nieland, Sarah Myers West, Johanna Möller and M. Bjørn von Rimscha, Michael S. Daubs, Jeffrey Wimmer und Hilde C. Stephansen.
Das Heft ist digital hier erschienen.
Prof. Dr. Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen) und PD Dr. Wiebke Loosen (Hans-Bredow-Institut) halten Vortrag bei der “Future of Journalism”-Konferenz in Cardiff, Großbritannien
Andreas Hepp und Wiebke Loosen halten am 14. September einen Vortrag zum Thema “‘Makers’ of a future journalism? The role of ‘pioneer communities’ in transforming journalism”. Der Vortrag findet im Rahmen des Panels “Algorithms and Data Journalism” von 15:30 bis 17:00 Uhr statt.
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