Stellenausschreibung: Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (Postdoc) am ZeMKI, Universität Bremen

An der Universität Bremen ist am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung/ Fachbereich 9 – Kulturwissenschaften – im Lab von Prof. Dr. Andreas Hepp eine Stelle für eine/einen Postdoc ausgeschrieben.

An der Universität Bremen ist am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung/ Fachbereich 9 – Kulturwissenschaften – im Lab von Prof. Dr. Andreas Hepp zum nächstmöglichen Zeitpunkt unter Vorbehalt der Freigabe eine Stelle für eine/einen

 wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlichen Mitarbeiter (Postdoc)

– Entgeltgruppe 13 TV-L-

mit 100 % der regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer Vollbeschäftigten 

für die Dauer von drei Jahren zu besetzen.

Die Befristung erfolgt zur wissenschaftlichen Qualifikation nach § 2 Abs. 1 WissZeitVG (Wissenschaftszeitvertragsgesetz). Demnach können nur Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt werden, die noch in dem entsprechenden Umfang über Qualifizierungszeiten nach § 2 Abs. 1 WissZeitVG verfügen.

Die Forschungsschwerpunkte im Fachgebiet liegen u.a. im Bereich der tiefgreifenden Mediatisierung von Kultur und Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf Digitalisierung bzw. Datafizierung, aktuelle Pioniergemeinschaften und Bots.

Aufgaben:

Eigenverantwortliche Forschung in Verbindung mit einer Qualifikation als Postdoc im Umfang von einem Drittel der Arbeitszeit. Die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten in einem der o.g. Gebiete sollen vertieft werden.

Wissenschaftliche Dienstleistungen in der Forschung im Umfang von einem Drittel der Arbeitszeit

  • Mitarbeit in den Forschungsprojekten des Labs
  • Vorbereitung und Durchführung wissenschaftlicher Tagungen
  • Mitarbeit/Abfassung von Veröffentlichungen
  • Mitarbeit bei der Einwerbung von Forschungsprojekten
  • Unterstützung bei der akademischen Selbstverwaltung

Wissenschaftliche Dienstleistungen in der Lehre im Umfang von 4 SWS bzw. einem Drittel der Arbeitszeit:

  • Durchführung von Lehrveranstaltungen
  • Vorbereitung von Lehrmaterialien
  • Betreuung von Seminar-, Hausarbeiten, Referaten sowie Bachelor- und Masterarbeiten

Einstellungsvoraussetzungen:

  • Überdurchschnittliche Promotion in der Kommunikations- und Medienwissenschaft oder einer angrenzenden Disziplin,
  • fundierte Methodenausbildung (besonders im Hinblick auf qualitative Methoden und digitale Methoden),
  • Vorkenntnisse bzw. hohes Interesse an den oben genannten Forschungsschwerpunkten,
  • Bereitschaft zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation als Postdoc in den genannten Gebieten,
  • sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
  • hohes Engagement und Eigeninitiative, Teamfähigkeit, sorgfältige und verlässliche Arbeitsweise,
  • Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung,
  • Bereitschaft zur Lehrtätigkeit gem. der Lehrverpflichtungs- und Lehrnachweisordnung LVNV

Die Universität Bremen beabsichtigt, den Anteil von Frauen in der Wissenschaft zu erhöhen und fordert deshalb Frauen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Bewerbungen von Menschen mit einem Migrationshintergrund sind willkommen.

Rückfragen sind an Prof. Dr. Andreas Hepp (andreas.hepp[at]uni-bremen.de) zu stellen.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden erbeten bis zum 31.12.2018 unter Angabe der Kennziffer A304/18 an die

Universität Bremen
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)
z. Hd. Frau Heide Pawlik
Postfach 33 04 40
28334 Bremen

Wir bitten Sie, uns von Ihren Bewerbungsunterlagen nur Kopien (keine Mappen) einzureichen, da wir sie nicht zurücksenden können. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.

Download der Stellenausschreibung

Neues Arbeitspapier: “Zwischen Utopie und Dystopie”

In der Publikationsreihe “Communicative Figurations Working Papers” wurde ein Arbeitspapier von Andreas Hepp, Susan Alpen und PIet Simon (ZeMKI, Universität Bremen) veröffentlicht.

Der Aufsatz trägt den Titel “Zwischen Utopie und Dystopie: Der öffentliche Diskurs um die Pioniergemeinschaften der Maker- und Quantified-Self-Bewegung in Deutschland und Großbritannien” und ist hier abzurufen.

Weitere Veröffentlichungen in der Reihe sind hier abzurufen.

Aufruf zum Ideenwettbewerb: Logo für lokale News-App gesucht

Am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen (ZeMKI) wird zurzeit eine mobile App für lokale Neuigkeiten rund um das Leben in Bremen und umzu entwickelt. Über die App mit dem Namen „molo.news“ werden reguläre Nachrichten und Informationen von Vereinen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen abrufbar sein. Zur Entwicklung eines Logos läuft ein Ideenwettbewerb mit einer Gewinnerprämie in Höhe von 500 Euro. Einsendeschluss ist der 15. November 2018.

Die Kernidee der App ist es, insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, alle für sie wichtigen Informationen der Stadtöffentlichkeit aus einer Hand zu erhalten. Sie soll allen Nachrichtenanbietern und Gruppen der Stadtöffentlichkeit offenstehen. Die im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes „Tinder die Stadt“ entwickelte App trägt den Namen molo.news, die Kurzform für „moving local“. Gemeint sind bewegende und bewegte Nachrichten für Bremen und Umgebung, die über die App abrufbar sind. 

Projekt braucht kreative Ideen

Die Web-App ist derzeit in der Entwicklungsphase und braucht ein überzeugendes Design. Mithilfe eines Ideenwettbewerbs sollen nun ein Logo und ein App-Icon gefunden werden. Die experimentelle App wird zunächst für das Land Bremen und die anliegenden Landkreise Osterholz und Diepholz entwickelt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll sie aber auch für andere Städte und Regionen eingesetzt werden können. Jede und Jeder kann bei dem Ideenwettbewerb mitmachen. Gefragt sind konkrete Gestaltungsvorschläge. Einzige Voraussetzung ist, dass das Logo ein quadratisches Seitenverhältnis von mindestens 512×512 Pixel haben und in den Dateiformaten png oder jpg eingereicht werden muss. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält 500 Euro und wird in der App genannt. 

Forschungshintergrund von molo.news

Seit Oktober 2017 befasst sich das ZeMKI gemeinsam mit dem Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) und dem Hans-Bredow-Institut in Hamburg mit der „Krise der Stadtöffentlichkeit“. Ausgangspunkt für den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsverbund ist der zunehmende Bedeutungsverlust lokaler Nachrichtenangebote und der Mangel an digitalen Angeboten, die den Bedürfnissen vor allem junger Nutzerinnen und Nutzer gerecht werden. 

Der Forschungsverbund geht bei der Software-Entwicklung neue Wege. Gemeinsam mit zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern sowie Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Öffentlichkeit wird eine innovative mobile Nachrichten- und Informations-App für die Menschen in der Stadt und im Umland entwickelt. Die App wird nach dem so genannten Tinder-Prinzip funktionieren: Nutzerinnen und Nutzer sollen Informationen durch Wischen in der App als interessant oder nicht interessant klassifizieren können. Erste Prototypen der Web-App sind bereits entwickelt und in Workshops diskutiert worden.

Weitere Informationen zum Ideenwettbewerb: www.molo.news

Weitere Informationen zum Projekt: www.kommunikative-figurationen.de/de/projekte/tinder-die-stadt/

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Vorbilder tiefgreifender Mediatisierung?

Prof. Dr. Andreas Hepp, Susan Alpen (beide ZeMKI, Universität Bremen) und Piet Simon halten einen Vortrag auf dem 39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen.

In ihrem Vortrag mit dem Titel “Vorbilder tiefgreifender Mediatisierung? Zum öffentichen Diskurs um die Maker und Quantified Self Bewegung in Deutschland und Großbritannien” am 27. September zwischen 14 und 17 Uhr setzen sich Hepp, Alpen und Simon mit der jüngeren Entwicklung von Pioniergemeinschaften als Hybride zwischen ThinkTanks und sozialen Bewegungen auseinander. In Bezug auf Medien und Öffentlichkeit zeichnen sich diese Pioniergemeinschaften dadurch aus, dass sie auf einen gestaltenden Wandel der Veränderung von Gesellschaft durch digitale (Medien-)Technologien orientiert sind. Zwei aktuelle, herausgehobene Beispiele dafür sind die Maker und Quantified Self Bewegung. Diese lassen sich transnationale und transkulturelle Vergemeinschaftungen begreifen, die – basierend auf digitalen Praktiken und technischen Innovationen – neue Wege eines medienbezogenen Gesellschaftswandels. Die beiden Pioniergemeinschaften haben einen doppelten Einfluss auf eine tiefgreifende Mediatisierung, d.h. die zunehmende Verflechtung von Gesellschaft mit digitalen Medien und deren Infrastrukturen: Ein direkter Einfluss besteht darin, dass diese Pioniergemeinschaften „Labore“ der Entwicklung neuer Medientechnologien und deren Aneignung sind. Ihr indirekter Einfluss entsteht, indem sie in heutigen Medienöffentlichkeiten zum Bezugs-punkt der Berichterstattung über Möglichkeiten zukünftiger Entwicklungen geworden sind. Es ist insbesondere diese Medienberichterstattung, über die die Maker Bewegung zu einer Veränderung eines öffentlichen Verständnisses von sich auf digitale Technologien stützen-den, dezentrale Produktionsweisen beiträgt, die Quantified Self Bewegung zur gesellschaftlichen Haltung gegenüber Selbstvermessungstechnologien. Ziel unseres Vortrags ist es, für den Zeitraum von 2007-17 den öffentlichen Diskurs um die beiden Pioniergemeinschaften zu rekonstruieren, um so zu einem Verständnis hierbei bestehender öffentlicher Zukunftsentwürfe tiefgreifender Mediatisierung zu gelangen. Grundlage unseres Vortrags sind Daten aus einem DFG-Projekt, das beide Pioniergemeinschaften vergleichend für Deutschland und Großbritannien untersucht. Untersucht wurden u. a. für den Zeitraum von 2007-17 vier deutsche und drei englische Tageszeitungen sowie zwei deutsche und zwei englische Wochenzeitschriften (jeweils Print und Online). Wie wir auf der Basis unserer Analysen zeigen können, wird gerade im Spannungsverhältnis des öffentlichen Diskurses um die beiden Pioniergemeinschaften ein Möglichkeitshorizont tiefgreifenden Mediatisierung aufgespannt. So wird der durch die aktuelle Digitalisierung getriebene gesellschaftliche Veränderungsprozess mit seinen Potenzialen und Risiken erst für breitere Bevölkerungsgruppen greifbar. 

Weitere Informationen zum DGS-Kongress “Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen” sind hier abzurufen.