Kommunikative Figurationen

Unsere heutige Gesellschaft ist jenseits von digitalen Medien und deren Infrastrukturen nicht vorstellbar:

Arbeit, Freizeit, Sozialisation, politische Öffentlichkeit, zivilgesellschaftliches Engagement und mehr rekurrieren in zunehmendem Maße auf digitale Medien und haben digitale Infrastrukturen als ihren Gegenstand. Hierbei wird die fortschreitende Datafizierung des sozialen Lebens – die Repräsentation sozialer Praktiken in digitalen Daten und deren Nutzung durch Tech-Unternehmen und andere Organisationen – zu einer zunehmenden Herausforderung. Die „tiefgreifende Mediatisierung“, wie dieser Wandel in der Kommunikations- und Medienforschung genannt wird, ist ein widersprüchlicher und konfliktärer Prozess.

Ziel des Forschungsnetzwerks ist es zu untersuchen, durch welche „kommunikativen Figurationen“ sich tiefgreifend mediatisierte Gesellschaften auszeichnen und wie sich diese gegenwärtig wie auch historisch wandeln. Welche Herausforderungen bestehen durch digitale Medien und deren Infrastrukturen für die einzelnen Menschen, aber auch verschiedene Organisationen, Gemeinschaften, Politik und Zivilgesellschaft? Wohin führen aktuelle Veränderungen der Automatisierung von Kommunikation? Welchen Stellenwert hat kommunikative AI in gegenwärtigen menschlichen Figurationen?

An dem Netzwerk sind Forscher:innen unterschiedlicher Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt, die ausgehend von Ansätzen in der Tradition der Prozess- und Figurationssoziologie nach Wegen suchen, die aktuelle digitale Transformation und deren Herausforderungen zu erforschen und kritisch zu beleuchten.